Konzentriert bei der Arbeit: Pirmin Henseler (an der Kamera) filmt bei einem Liveauftritt von Carolin Chevin.
Konzentriert bei der Arbeit: Pirmin Henseler (an der Kamera) filmt bei einem Liveauftritt von Carolin Chevin.
Bei seiner Arbeit mit der Kamera agiert der Goldauer äusserst detailversessen. Bilder: Aaron Imlig/ PD
Bei seiner Arbeit mit der Kamera agiert der Goldauer äusserst detailversessen. Bilder: Aaron Imlig/ PD

Film

«Eros Ramazzotti fragte mich, ob ich der Gitarrist von Caroline Chevin sei»

Mit seinen Filmen «Central Switzerland in Timelapse» und «Switzerland in Miniature» sorgte der Goldauer Filmemacher Pirmin Henseler (30) für nationales Aufsehen. Heute macht er unter anderem auch Musikvideos für Caroline Chevin.

Schon als Teenager bereitete es ihm Freude , seine Kollegen beim Skifahren und Snowboarden zu filmen und Videos zu drehen. Mit heute 30 Jahren hat Pirmin Henseler schon vor einigen Jahren seine Leidenschaft zum Beruf gemacht und lebt damit seinen Traum. Der Goldauer ist selbstständig und verdient sich seinen Lebensunterhalt damit, Marketing- sowie Werbevideos für Unternehmen und Musikvideos für bekannte Künstlerinnen und Künstler zu produzieren.

 

Durchbruch mit Zentralscheiz im Zeitraffer

Den grossen Durchbruch im Filmbusiness schaffte der Goldauer 2016 mit seinem eigens produzierten Film «Central Switzerland in Timelapse». Mit rund 30 000 eigens fotografierten Bildern stellte Henseler dabei ein zweiminütiges Video zusammen, welches Orte aus der Zentralschweiz im Zeitraffer zeigt. «Nach der Veröffentlichung bekam ich einige Medienanfragen, und eine amerikanische Firma benötigte Landschaftsaufnahmen aus der Schweiz für ihre Werbung», erklärt Pirmin Henseler. Für ihn war sofort klar, dass er diese Aufnahmen machen würde, und er fing Schweizer Klischees ein. Dieser Auftrag war für den Goldauer der Startschuss in die Selbstständigkeit. Geld damit zu verdienen, stand für ihn anfangs nicht im Vordergrund. «Ich wollte schon immer coole Videos drehen und habe das einfach sehr gerne gemacht», erklärt der Filmemacher.

 

Querereinsteiger in Filmbranche

Nach seiner Lehre verschlug es ihn als Quereinsteiger zu einer Filmproduktionsfirma. «Durch das Filmen, Schneiden und Regieführen konnte ich da tolle Erfahrungen sammeln, die Arbeit wurde mir aber etwas zu eintönig», so Pirmin Henseler. Dieses Jahr begleitete er Caroline Chevin auf ihrer Tour, er gehört aber nicht zu ihrem festen Tour-Team. Die Weggiser Star-Musikerin, welche Henseler als bodenständigen und bescheidenen Menschen beschreibt, zieht ihn oft bei grösseren Events hinzu, um Videos von ihren Auftritten zu drehen. «Durch die Werbe- und Musikvideos verhelfe ich den Künstlerinnen und Künstlern dazu, sich von anderen abzuheben und mehr Sichtbarkeit zu generieren», erklärt Henseler, welcher auch Musikvideos für andere Schwyzer Bands wie Dear Misses, Sevenyearsgone und John Doe Band produziert. Durch seine Arbeit kommt er an Orte und bekommt Dinge zu sehen, welche er sonst kaum zu Gesicht bekommen würde. «Bei einem Auftritt von Caroline war ich backstage am Arbeiten, plötzlich schaut Eros Ramazzotti rein und fragt mich, ob ich ihr Gitarrist sei», umschreibt der Goldauer den speziellen Moment mit einem Schmunzeln und fügt an: «Auch bei der Arbeit mit Unternehmen wird einem alles gezeigt. Man sieht viele unterschiedliche Bereiche und bekommt unglaublich viel Hintergrundwissen vermittelt. Ich hätte nie gedacht, dass meine Arbeit das mit sich bringen würde.»

 

Spezialisierung geplant

Künftig möchte er sich vermehrt auf Videomarketing für KMU spezialisieren. Pirmin Henseler setzt jeweils auch eine Zeitspanne von zwei bis drei Jahren, um nebst seiner Arbeit ein eigens kreiertes Filmprojekt zu erarbeiten. Das gelang ihm unter anderem mit seinen Filmen «Under The Midnight Sun» oder dem kürzlich veröffentlichten «Schijen by Night».

 

Finalist an Filmfestival in Japan

Sein Meisterstück dürfte aber der 2018 veröffentlichte Film «Switzerland in Miniature» sein, welcher wie «Central Switzerland in Timelapse» die Umgebung in einem Zeitraffer darstellt, nur diesmal Orte aus der ganzen Schweiz. Der Film war sogar am «Tokyo International ShortFilm Festival» sowie am «Venice Shorts Los Angeles» Finalist und wurde beim «Japan International Film Festival» mit einer «Honorable Mention» ausgezeichnet. An seiner nächsten Idee tüftelt er zurzeit noch. «Ich habe ein Ideenbuch, welches ich ständig fülle. Wichtig ist mir, etwas zu kreieren, was die Leute fasziniert», erklärt Henseler. Viel unterwegs ist er nicht nur in seinem Job, sondern auch privat. Man trifft ihn zum Beispiel beim Wandern, Skifahren und vor allem auch auf Skitouren und dem Tennisplatz an. Dadurch, dass er auch oft im ganzen Kanton Schwyz rennen und joggen geht, findet er einen ausgezeichneten Ausgleich zu seiner Arbeit.

 

Bote der Urschweiz / Damian Bürgi

Autor

Bote der Urschweiz

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Kategorie

  • Film

Publiziert am

09.12.2023

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