Staub

Die mehrteiligen Bilder bringen meine jahrelange Auseinandersetzung mit der Malerei exemplarisch zum Ausdruck. Das stete Ringen um die Gewichtung entweder der Form oder aber der Farbe zieht sich wie ein roter Faden durch meine bildnerische Tätigkeit. Nach figürlich-narrativen Jahren und einer Phase gegenstandsloser-nichtfigürlicher Malerei verstehe ich die Serie mit den fragmentierten Malereien als Ausdruck eines Wiederbeginns.
Ich gehe dabei experimentell vor und versuche jeweils alles bisher Geschaffene zu vergessen und mich über gespeicherte Routinehandlungen hinwegzusetzen. Ohne skizzierten Vorstellungen nachzugehen lasse ich mich einzig von der Intuition leiten. Möglichst frei von wertenden Einschnitten verfolge ich die Entwicklung auf den Bildflächen.
Trotz grossem Format erlaube ich mir schnelles Arbeiten. Es geht um den Fluss des Pinsels, um das Spiel der Farben und von überraschenden Formen. Im ersten Moment unpassende Linien verwandle ich in Darsteller, welche die Komposition zusammenhalten oder die auseinanderdriftenden Figuren zueinander führen.
Durch die grossen Bildformate bekommt der Akt des Malens eine körperliche Dimension, welche auch beim Betrachten spürbar ist. Meistens gibt es dabei Hauptdarsteller, schattenhafte Bezüge, verdrängte Bedrängende, kommentierende Vermittler und filmreife Nebenwesen.
Jedes der einzelnen Fragmente muss in sich ebenso stimmen wie auch die Gesamtheit der Komposition. Ich verbiete mir tagelanges verharren, suche schnelle Situationswechsel und strebe rasches Fertigstellen an. Wenn dann ungelöste Fragen oder unfertige Stellen hervortreten, lasse ich diese trotzdem stehen. Ich nehme das „unfertige“ als virtuelle Aufgabe in das nächste Bild. „HEMD“ war das erste Werk der Serie und Ausgangspunkt, um neue persönliche Wege in der Malerei zu entdecken. Das Gemälde „STAUB“ entstand aus einer Intuition heraus, nachdem der Elefant in mein Leben getreten ist.